Echinocereus spec. Lau 704 Michael Lange Obwohl Echinocereus spec. Lau 704 von Cuchillo Parado in Nord-Chihuahua der einzige von Alfred Lau mit einer Feldnummer belegte E. dasyacanthus ist, finden sich Bilddokumente dieser Pflanze so gut wie nie in der Fachliteratur oder im Internet. Sowohl für die Bilder als auch für die selten angebotenen Pflanzen oder Samen gilt es hier insbesondere wegen des nun schon lange zurückliegenden Zeitpunkts der Aufsammlung am Naturstandort (am 28. Juni 1974 cf. AfM 1992: 54) die Frage der Herkunft des abgebildeten bzw. gehandelten Pflanzenmaterials, die sogenannte Provenienz, gewissenhaft zu recherchieren (vgl. LANGE 2016). Das hier abgebildete Pflanzenmaterial erhielt ich durch die Freundlichkeit von Herrn Grasmück, der es aus Saatgut der Firma Köhres (#9345; Hr. Köhres hat seiner brieflichen Mitteilung vom 1. Juni 2017 zufolge das ursprüngliche Saatgut von A. Lau erhalten) gezogen hat. Außerdem wurde Saatgut auch durch Mesa Garden (#191.37) vertrieben. Im Februar 2017 waren Sämlingspflanzen bei Kakteen-Haage (Aussaat 2014/37) gelistet, von denen ebenfalls einige hier abgebildet werden. Interessant wäre es nun herauszufinden, ob all diese Lau 704 im Habitus und in ihrem Blütenfarbenspektrum die gleichen Variabilitätsparameter aufzeigen oder ob bereits eine Selektion durch die Kultivierung über mehrere Generationen stattgefunden hat. Außerdem sollten diese Kulturmerkmale mit dem Bestand des E. dasyacanthus am Naturstandort bei Cuchillo Parado abgeglichen werden. Die Höhe der von Lau besammelten Teilpopulation wurde mit 1600 m NN angegeben. Auffällig ist, dass die hier abgebildeten Dornenstrukturen wenig mit der Einzelpflanze zu tun haben, welche 2016 bei DeHerdt fotografiert werden konnte (vgl. ANONYM 2017: Abbildung). Die präsentierten, sehr variablen Blütenfarben führen mich zu der Frage, wie dies am Naturstandort von den Bestäuberarten wahrgenommen wird und ob eine bestimmte Blütenfarbe somit zu einer natürlichen Selektion und damit zu einem evolutiven Vorteil beitragen kann. Herzlich danke ich dem Ehepaar Grasmück für ihre „offene Sammlung“ und die freundliche Pflanzenspende, außerdem Herrn G. Schramm für ergänzendes Fotomaterial. Quellen AfM (Hrsg.) (1992): Feldnummern-Liste, Alfred B. Lau, Teil I Mexico 1972–1992. – Arbeitskreis für Mammillarienfreunde e.V. ANONYM (2017): Achtung. – EcF 30 (1): 26. LANGE M. (2016): Gedanken zum Gebrauch von Feld und Sammelnummern. – Kak.and.Sukk. 67 (12): 328–330. http://www.hybridenforum.com/forum/showthread. php?t=3571